Seit Erscheinung des iPhones bekommt auch das zugehörige mobile Betriebssystem von Apple – iOS – jährlichen einen Neuanstrich, immer mit vielen Verbesserungen und Neuerungen, inzwischen bereits in der neunten Generation. Vorgestellt wurde iOS 9 auf der WWDC im Juni 2015, und zusammen mit dem neuem iPhone 6s im September 2015 veröffentlicht. Seitdem hat es sich rasant verbreitet, und befindet sich inzwischen auf dreiviertel aller aktiven iOS Geräte. Doch was gibt es bei iOS 9 eigentlich neues für App Entwickler und damit für Ihre neue App?Apples Großbaustelle, welche mit der Bedienoberfläche in iOS 7 und dem Unterbau von iOS 8 begonnen hat, scheint abgeschlossen zu sein. Allzu große Löcher wurden nicht mehr aufgerissen. Stattdessen setzt das Unternehmen darauf Grundlegendes zu verbessern, wie eine schnellere Performance, verbesserte Sicherheit, längere Akkulaufzeit und kleine aber praktische Updates. Auffällig ist auch, dass iOS 9 nur noch 1,3 GB belegt (im Gegensatz zu iOS 8 mit 4,58 GB) und somit viele Altlasten saniert wurden.
Auf alle Modellen die bereits iOS 8 unterstützen läuft auch iOS 9, egal ob iPhone, iPad oder iPod touch. So kommen auch Besitzer des iPhone 4s und iPad 2 in den Genuss einer Verjüngungskur. Erweitert wurde die Palette durch die neuen Spitzenmodelle, das iPhone 6s und 6s Plus sowie das iPad Pro, welches ein komplett neues iPad Erlebnis bietet. Aber werfen wir mal einen Blick darauf…
3D Touch
Die vielleicht aufsehenerregendste Neuerung in iOS 9 für das iPhone 6s ist wohl 3D Touch. So erkennt iOS 9 mit welchem Druck der Benutzer auf das Display drückt. Ermöglicht wird dies dank einer zusätzlichen Schicht von kapazitiven Sensoren unter dem Bildschirm.
Zusammen mit der Taptic Engine bekommt man haptisches Feedback in Form von Vibration und Klopfen.
Apple hat beides kombiniert und bietet somit eine neue Dimension der Touch-Steuerung. Das bringt neue Möglichkeiten für verbesserte App User Experience. Apple hat diese Funktionalität innovativ in die Benutzung von iOS 9 eingebaut, wie zum Beispiel:
Quick Actions
Mit Quick Actions kommt man kommt schneller zum Ziel. Konkret bedeutet das, mit etwas mehr Druck auf das App Icon bekommt man eine Auswahl von Quick Actions (Application Shortcuts), welche übliche und häufige Funktionen der App schnell ausführen lassen.
Peek und Pop
Mit dem Peek und Pop Feature schaut man schnell in etwas rein. Man drückt zum Beispiel auf eine E-Mail und bekommt eine Vorschau, und durch nochmal stärkeres Drücken wird diese tatsächlich erst geöffnet. Ansonsten wird sie einfach geschlossen.
Druckempfindlichkeit
Die neue Druckempfindlichkeit lässt sich auch in eigene Apps einbauen. Beispielweise bekommt man beim Zeichnen je nach Fingerdruck dickere oder dunklere Linien, oder beim Musizieren wird der Sound lauter je stärker man drückt, oder ein Media-Player spielt schneller je stärker man drückt…
Wir von creative workline sind gespannt zu sehen welche Erfahrungen User mit dem 3D Touch Feature oder der Taptic Engine machen werden, und helfen Ihnen gerne, diese Features in Ihren Apps umzusetzen.
Multitasking
Mit Multitasking hat sich Apple für das iPad etwas ganz Großes einfallen lassen: Es können zwei geöffnete Apps parallel auf dem Bildschirm dargestellt werden.
Um zu verstehen wie das geht, ein wenig Theorie. Für iOS Apps gibt es zwei verschieden Darstellungsmodi: Regulär wenn der ganze Bildschirm voll beansprucht werden soll, und kompakt für die Darstellung auf einem kleineren Bildschirm.
Multitasking hat auf dem iPad mehrere Gesichter, insgesamt drei:
Split View
In der Split View wird der Bildschirm von zwei iPad Apps 50:50 geteilt, und ist dem iPad Air 2, iPad Pro, dem Ipad mini 4 sowie nachfolgenden Modellen vorbehalten. Realisiert wird die Split View indem beide Apps kompakt dargestellt werden.
Slide Over
Mit Slide Over wischt man sich die zweite App von der Seite in den Bildschirm. Befindet sich das iPad im Querformat, so wird die erste App regulär dargestellt und die zweite kompakt. Im Hochformat werden beide Apps kompakt dargestellt. Slide Over findet etwas mehr Unterstützung, neben dem iPad Air 2, iPad Pro, dem Ipad mini 4 zusätzlich im iPad Air und dem iPad mini 2 und iPad mini 3.
Bild-in-Bild
Dann gibt es noch den Bild-in-Bild Modus. Hierbei kann der Benutzer beispielsweise FaceTime oder ein Video als minimiertes Fenster weiter betrachten kann, wärend er von App zu App springt. Dies wird ebenfalls von allen bereits genannten Modellen unterstützt.
Damit positioniert sich das iPad als Allzweckgerät völlig neu, und bietet Anwendern ganz neue Möglichkeiten seine Produktivität mit dem iPad zu erleben. Insbesondere das neue iPad Pro mit Apple Pencil und Smart Keyboard lassen erahnen, dass die Strategie von Apple darauf abzielt, den professionellen Anwender in ihrer alltäglichen Arbeit zu unterstützen.
Natürlich können wir Sie dabei unterstützen Ihre App ab iOS 9 Multitasking fähig zu machen, um damit die Produktivität Ihrer Benutzer durch ein verbessertes App Erlebnis zu steigern.
Neue Features und Frameworks
MapKit mit ÖPVN
Mit MapKit lässt sich die ganze Welt in Apps integrieren. Als Karte zum anfassen, drehen und zoomen, mit zahlreichen Optionen.
Neben der Karten-, Satellit- und Hybrid-Ansicht ist nun auch eine 3D-Darstellung samt Flyover-Modus hinzugekommen.
Auch neu sind Informationen zum öffentlichen Nahverkehr. So kann man jetzt ÖPVN Routen optimal planen, denn es werden auch Bahnhöfe mit ihren Ein- und Ausgängen angezeigt. Zur Zeit ist dies allerdings nur für ausgewählte Städte verfügbar, und in Deutschland nur für Berlin.
Als Spezialisten für Location-Based Apps beraten wir Sie für Ihre App und prüfen, ob ein Upgrade auf MapKit oder eine Karteneinbingund einen Mehrwert für Ihre App bringt.
CloudKit
Apples iCloud findet immer weiter Verbreitung. Und mit dem CloudKit Framework machen Sie Ihre iOS und OS X App dafür bereit. Mit CloudKit JS stellt Apple ein Web Interface zur Verfügung, mit welchem Benutzer auf die selben Dokumente wie die zugehörige App zugreifen können. Mit dem JavaScript Interface ebnet sich jetzt auch der Weg Ihre Web-App mit der selben Technologie auszustatten.
Verbesserte Suche
Mit Apple Search (früher Spotlight) kann seit iOS 9 das Internet nicht nur via Bing durchstöbert werden. Es ist nun auch möglich Inhalte aus einer App oder aus dem App Store zu finden, z.B. Rezepte.
Doch damit nicht genug: Apple bietet auch neue Funktionen an, um Ihre Webseite zur App besser aufzuspüren. Denn genau wie Google scannen die Apple Crawler regelmäßig das Internet.
Schnellere Entwicklung von Spielen
Die Game Development Frameworks von Apple wurden geringfügig überarbeitet; Metal, Scene- und SpriteKit für 2D/3D Grafikanwengen.
Allerdings gibt es gleich drei neue Frameworks um die Entwicklung von Spielen zu optimieren. Mit dem GameplayKit lassen sich schnell und einfach komplexe künstliche Intelligenzen in Apps umsetzen. Mit dem ReplayKit lassen sich Spielvideos erstellen, welche man einfach im Game Center mit anderen teilen kann. Und Model I/O wurde entwickelt um seine Assets möglichst einfach zu managen und bearbeiten.
Swift 2
Auch Apples neue, moderne und innovative Programmiersprache Swift sorgte wieder für Aufregung. Swift 2 wurde spürbar überarbeitet. So lassen sich performante Apps noch schneller und sicherer entwickeln – für iOS, OS X, tvOS und watchOS.
Das Swift eine blühende Zukunft auch jenseits des Apple Ecosystem erwartet, lässt sich aus dem Rummel erahnen seitdem Apple im Dezember 2015 Swift als Open Source Projekt veröffentlicht hat. Man kann gespannt sein was in Zukunft kommen wird. Fakt ist jedoch, Swift wird der zukünftige Standard für die Entwicklung von iOS Apps sein.
Zusammenfassung
Wenn Sie ein iPhone haben, läuft iOS in der Version 9 mit großer Wahrscheinlichkeit auch bereits auf Ihrem Smartphone. Wenn Sie eine Apple App erstellen lassen oder Ihre bestehende App mit neuen Features wie 3D Touch oder Multitasking verbessern möchten, stehen wir Ihnen als App Spezialisten mit 10 Jahren Erfahrung gerne zur Seite. Neue Apps sollten mit der neuen Open Source Programmiersprache Swift umgesetzt werden, MapKit ist eine Option für location-based Apps jenseits von Google Maps, und mit CloudKit wird die iCloud als Speicher für Ihre Apps interessant.
Haben Sie weitere Fragen? Rufen Sie uns an: „We love to make you Appy!“